Über die Endlichkeit und das Leben
Der Tod kann uns lehren, die Prioritäten im Leben neu zu setzenund uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Triggerwarnung: Der folgende Text enthält Inhalte zum Themenkreis Tod und Endlichkeit, die bei manchen Personen negative Emotionen oder Erinnerungen hervorrufen können. Wenn Du Dich damit unwohl fühlst oder diese Themen für Dich belastend sind, empfehle ich Dir, diesen Text nicht weiterzulesen und Dich stattdessen auf andere Inhalte zu konzentrieren, die Dir besser entsprechen. Bitte achte auf Deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse.
Endlichkeit – eine Frage der Perspektive
Der Tod in meinem Leben
Eine persönliche Geschichte…
Die Beschäftigung mit dem Thema Tod kann eine sehr intensive Erkenntnisreise sein. Bei mir ging diese Reise in der Kindheit los.
Das Thema Tod gehörte in meiner Ursprungsfamilie zu den Tabuthemen. Darüber durfte nicht gesprochen werden, weil das zu viel Traurigkeit erzeugte. Ich habe das erste Mal im Alter von 8 Jahren die Wucht, mit der der Tod ins Leben kommen kann, gespürt.
Damals starben innerhalb von wenigen Monaten meine Urgroßmutter, eine Großmutter und ein Großvater. Sie waren für mich wichtige Bezugspersonen und ihr plötzliches „Verschwinden“ aus meinem Leben war eigentlich gar nicht zu verarbeiten. Mitte der 70er Jahre war es nicht grade üblich, die Kinder in die Aussegnungshalle oder auf die Beerdigung mitzunehmen. Außerdem wollten mich meine Eltern „schonen“ und mir den Trauerschmerz vom Leib halten. Ich hatte also keine Gelegenheit, mich irgendwie zu verabschieden. Was meine Eltern damals nicht wissen konnten, war, dass es dieser nicht verarbeitete Schmerz war, der für mich das Thema überhaupt erst so richtig schwer gemacht hat.
Es gab in meiner Kindheit und Jugend keine Aufklärung zum Sterben und zum Tod. Die Konfrontation damit, dass wir alle endlich sind, war so eine „Nebenbei-Information“. Ist halt so in der Natur. Tote Tiere hatte ich ja schon im Wald gesehen.
Und dann stand ich als 8jährige auf dem Friedhof am Grab meines Großvaters und fragte mich, wie es denn sein kann, dass der große Opa in so ein kleines Grab passt.
Haben die den zusammengefaltet? Wo ist eigentlich oben und unten in so einem Grab? Woher weiß ich, wo sein Kopf gebettet ist?
Und dann die Erkenntnis, dass ja der Sarg länger ist als die Grabplatte und dass eigentlich die eine Hälfte des Sarges unter dem Weg und dem Platz vor der Grabfläche ist. Ich stehe also auf Opas Füßen, wenn ich vor dem Grab stehe?
Mit solchen Gedanken war ich zunächst auf der „praktischen“ Seite konfrontiert. Und dann war da noch diese andere Seite des Todes, die ich damals so überhaupt nicht verstanden habe:
Wie konnte es sein, dass meine Großmutter mir ein paar Wochen vor ihrem Tod sagte, dass sie bald sterben wird und dass ich keine Angst haben brauche?
Hatte das was mit dem weißen Engel zu tun, den ich erst bei Opa und dann bei ihr stehen sah?
Der weiße Engel hat sie einige Wochen später mitgenommen. Ganz plötzlich über Nacht.
Wieder kein Abschied.
Und dann stand ich auch vor ihrem Grab. Sorgsam darauf bedacht, mich nicht auf ihre Füße zu stellen fragte ich mich, wie sie das wissen konnte. Was war dieses Sterben und dieser Tod?
Der eine liegt im Krankenhaus und kommt da nicht wieder lebend raus und die andere ist einfach nur ganz schnell tot.
Ich konnte Fragen dieser Art an niemanden richten, weil ich mich nicht traute, meine Eltern in ihrem Schmerz noch mehr mit diesem Thema zu belästigen. War schon schwierig, als ich den weißen Engel erwähnte…
Es wurde einfach alles verdrängt. Allem voran der Schmerz. Die Trauer irgendwie überlebt. Jeder für sich auf seine Weise. Und jeder ist auf seine Weise krank damit geworden.
Das waren meine ersten bewussten Erfahrungen mit der vermeintlichen Endlichkeit, dem Tod und der Trauer:
Der Körper war also weg.
Sterben konnte schnell gehen oder auch nicht.
Für jene, die mit den Toten verbunden waren, blieb einfach nur Schmerz.
Aber was war das mit dem weißen Engel? Woher kam der und wohin ist er mit meinem Opa und meiner Oma gegangen?
Etwas in mir wusste es einfach: der Tod war gar nicht das Ende…
Es sollte Jahre dauern, bis ich anfing, die Zusammenhänge besser zu begreifen. Eine eigene Nahtoderfahrung hat mir bestätigt, dass Tod nicht das Ende im Sinne eines absoluten „nichts ist mehr da“ ist. Aber das ist eine andere Geschichte.
Und heute?
Jahrzehnte später bin ich Druidin und schamanisch ausgebildet, habe energetische Sterbebegleitung und Trauerbegleitung in mein Wirken integriert. Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich als spirituelle Beraterin für die energetische Balance und binde meine Erkenntnisse im Aurasehen auch in Trauerverarbeitungsprozessen mit ein. Diese Erfahrungen zeigen, dass diverse energetische und physische Probleme oft als Ursache einen tiefen Verlustschmerz haben, der nicht verarbeitet wurde.
Trauer ist Energie
In der Aura setzt eine nicht gelebte Trauer Blockaden fest, die sich über viel Jahre oder gar lebenslang erhalten. Und dabei geht es nicht immer um den Verlust geliebter Menschen. Auch der Verlust von Tieren und Trennungen aller Art können diese tiefen Wunden in unserem Energiefeld hinterlassen. Und wenn sich dann noch ein Trauma zur Trauer addiert, ist die seelische Verletzung so viel tiefer. Energieblockaden verdrängter Trauer gehen in Resonanz mit emotionalen Reaktionsmustern zum Thema Tod. Es entstehen noch größere Blockierungen, die Tod und Trauer als Frequenzspektrum bündeln und sich als neues Resonanzfeld irgendwo in der Aura festsetzen. Und so nimmt der Wechsel zwischen Verdrängung und Blockade seinen Lauf, was sich irgendwann im Leben bemerkbar macht. Manchmal körperlich, meistens auf seelischer und emotionaler Ebene, je nachdem, wo in der Aura die Blockade ihren Ursprung hatte.
Unsere moderne Gesellschaft ist zwar fähig, alles immer nur noch schneller, größer, weiter, materieller, digitalisierter voranzutreiben. Aber der emotionale Schmerz wird in all dieser Hektik und dem Fortschritts- und Wachstumswahn verdrängt, betäubt, verleugnet, weggeschoben. Und so auch das Thema Tod und Sterben mitsamt allen damit verbundenen Ängsten und Sorgen.
Der Tod wird buchstäblich allgegenwärtig betrachtet: In den Nachrichten, den sozialen Medien, in Filmen oder Computerspielen. Doch ist er für die meisten weit, weit weg. Der viele Medienkonsum stumpft ab und die Verdrängungsmechanismen schieben den Tod und den Schmerz lieber den anderen zu.
Gedanken an die eigene Sterblichkeit werden vermieden, wo es nur geht. Wie heimlich oder eher unheimlich die Angst vor dem Tod in unserer Gesellschaft schwelt, haben viele Vorkommnisse und Reaktionen während der Pandemiejahre recht gut verdeutlicht.
Zur Angst vor dem Tod sagte der indische Philosoph und Weisheitslehrer Krishnamurti:
Das, was wir zu verlieren fürchten, wenn der Tod eintritt,
ist die Struktur, die das Denken als “Ich” aufgebaut hat,
die Form, der Name und die Gebundenheit an die Form und an diesen Namen.
Krishnamurti
Irgendwann müssen wir uns alle mit dem eigenen Tod auseinandersetzen. Schließlich ist er das Einzige, was wirklich gewiss ist im Leben. Das Leben ist vergänglich und niemand ist unsterblich. Auch, wenn der moderne Mensch nun schon versucht, sich seiner Unsterblichkeit zu versichern, indem er Roboter-Klone von sich erstellen lässt und mit Hilfe von KI die eigene Stimme und Sprechweise abspeichert…
Ende und Anfang
Aus der schamanischen Sicht auf Sterben und Tod ist der Tod letztlich genau das, was er ist: die normalste Sache von der Welt.
Es wird an dieser Stelle noch andere Beiträge zu diesem Thema aus druidisch/schamanischer Perspektive geben. Bleib dabei und abonniere hier meinen Newsletter, in dem ich immer auf die aktuellsten Blogbeiträge hinweise >>>Newsletter abonnieren
Oft wird der Tod im schamanischen Weltbild als eine Einweihungsreise betrachtet. Eine Reise in die Anderswelten, die von Schamanen bereits zu Lebzeiten intensiv geübt wird.
Für die Mittler zwischen den Welten ist Endlichkeit eine Illusion.
Im Multiversum gibt es unendlich viele Dimensionen und diese Welt, in der wir im gegenwärtigen Körper leben, ist nur eine von vielen.
Was wäre, wenn der Blick der keltischen Druiden auf den Tod wahr ist? Dass der Tod kein Ende, sondern ein Neubeginn ist?
Wusstest Du, dass die meisten keltischen Knoten ein Symbol für die Unsterblichkeit des Geistes sind? Dafür, dass jedes Ende ein Anfang ist und es somit kein absolutes Ende gibt.
Wir können nicht unser Leben verlängern,
aber wir können es intensiver und erfüllter gestalten.
Elizabeth Kübler-Ross
Dem Tod im Leben begegnen
5 Impulsfragen, wie Du Dich dem Thema Deiner körperlichen Endlichkeit behutsam nähern kannst:
- Hast Du Dir schon einmal Zeit genommen, Dein Leben zu reflektieren, Dich mit dem tieferen Sinn Deines Seins, Deinen persönlichen Werten auseinander zu setzen? Die Rauhnachtzeit ist dafür wunderbar geeignet. Dazu folgt an dieser Stelle demnächst ein ausführlicher Beitrag.
- Wie kultivierst Du die Dankbarkeit in Deinem Leben? Weißt Du die kleinen Freuden und Glücksmomente jedes Tages zu schätzen? Schreibe ein Dankbarkeitstagebuch.
- Wie gut kannst Du loslassen? Kannst Du Dinge oder Menschen, die Dir keine Freude mehr bereiten, ziehen lassen? Mit dem Loslassen schaffst Du so viel Raum für Neues. Übe das zum Beispiel über Schreibübungen, Affirmationen oder Visualisierungstechniken.
- Wie stellst Du die tiefere Verbindung zu Deinem inneren Selbst und/oder zur universellen Energie her? Nutze Achtsamkeitstraining, Meditationen und spirituelle Rituale, um Dein Leben zu bereichern und um Dich geistig und energetisch flexibel zu halten. Unterstützung kannst Du in spirituellen Beratungen finden.
- Hast Du schon vorgesorgt? Wenn Du Dein Leben zu Ende denkst, dann wirst Du feststellen, dass Du auch für den Fall Deines Todes vorsorgen kannst. Da gibt es sehr gute Hilfsmittel. Zum Beispiel das Workbook von Colors of death (www.colors-of-death.de) , das ich dafür sehr empfehlen kann (habe es auch selbst in Benutzung). Hier geht’s direkt zum Workbook-Paket >>>
Ich wünsche Dir die Klarheit im Erkennen.
Damit Du ein erfülltes Leben führst und Dich nicht von einer (un-)heimlichen Angst vor dem Übergang in eine neue Phase bestimmen lässt.
Der Endlichkeit begegnen und das Licht dahinter sehen…
Hier geht es zum Blog von Sabine und ihrem Artikel über das Leben im endlichen Sein. Du findest viele Tipps zur Gestaltung für das Leben, Infos über die 5 Dinge, die Sterbende bereuen oder zur Frage: Was ist eine Bucket-List? Mit einzelnen Schritten, wie Du Deine eigene Bucket-List erstellen kannst. Viel Spaß beim Lesen: Blog der Gedankenweberin >>>
Anmerkung: wenn Du zu den Menschen gehörst, die sehr große Ängste mit diesem Thema verbinden, suche Dir professionellen, medizinische fachkundigen Rat und Beistand. Je eher Du das auflöst, umso freier wirst Du sein…